Das Gebäude
Das Museum Heimathaus in Herbern wurde in den Jahren um 1790 als kleines Wohn- und Wirtschaftsgebäude am damaligen Dorfrand errichtet. Ursprünglich war es ein Altenteilerhaus eines benachbarten Anwesens. Später wurde es vermietet und seit Mitte des 19. Jahrhunderts von dörflichen Bevölkerungskreisen genutzt, die nicht zu den Bauern gehörten und in Lohnarbeit standen.
Die verschiedenen nachweisbaren Besitzwechsel waren jeweils mit Umbauten verbunden. Hierbei hat das Haus mehrmals seine Gestalt verändert, ist später rückwärtig erweitert und mehrmals auch im Inneren neuen Nutzungen angepasst worden. Allerdings sind in den letzten hundert Jahren wesentliche Umbauten ausgeblieben.
Nachdem das Haus zuletzt länger leer stand, entwickelte der Heimatverein Herbern 1986 in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Ascheberg das Konzept, das in altertümlicher Form erhaltene Haus anzukaufen, um es nach der Restaurierung als Heimatmuseum oder Heimathaus einzurichten. Während die Gemeinde das Haus ankaufte, wurden wesentliche Arbeiten von Mitgliedern des Heimatvereins übernommen. Zwischen Heimatverein, Unterer Denkmalbehörde und Fachamt wurde als Konzept vereinbart, wieder „behutsam den ablesbaren Originalzustand“ herauszuarbeiten. Das Museum Heimathaus wurde 1991 eröffnet und in einem detailliert erarbeiteten Konzept (mit Sammlung authentischer Ausstattungsgegenstände) als Handwerkerhaus der Zeit um 1900 eingerichtet.

2012 erhielt das Heimathaus Herbern die Auszeichnung scheinbar unscheinbar der Stiftung Kleines Bürgerhaus. Damit wurde gewürdigt, dass das Gebäude einen authentischen Eindruck des Lebens in einem kleinen Fachwerkhaus vermittelt.